Reclaim the V

Reclaim the V

Reclaiming the V

Queer-Feministischer Workshop mit Laura Mega

 

 

 

Was für ein Wort benutzt du, um das primäre weibliche Geschlechtsorgan zu beschreiben?

 

Diese scheinbar oberflächliche Frage ist tief verwurzelt in einer Kultur der Tabuisierung und Unterdrückung des weiblichen Körpers – und was ist diese Unterdrückung anderes, als die Verweigerung des Zugangs zu (gesellschaftlichen) Räumen?

 

Als ich begann die Frage nach dem/den Namen mit den mich umgebenden Frauen* zu erörtern wurde schnell klar, dass kaum eine der Frauen* mit dem bestehenden Vokabular zufrieden ist.

Um es mit dem Worten der Kolumnistin Caitlin Moran auszudrücken:

“If I injure myself and end up in a very formal hospital […] and they ask >> Where is the pain? >>, I think that, rather than say >> In my vagina <<, I would just reply >> Guess! << and then faint.”

 

Die meisten Namen beinhalten eine Art von Passivität (Blume, Hand-Wärmer), Verniedlichung oder Kindlichkeit (Muschi, Mumu). Andere wiederum muten militaristisch an (Mutterschiff), erinnern an Nahrungsmittel (beef curtains, meat wallet, pink taco), oder umschreiben einfach eine Körperregion anstatt ihr einen Namen zu geben (zwischen den Beinen, down there, lady bits).

                                                                                                                                            

Interessanterweise sind die Namen, die von den meisten Personen als am machtvollsten/aktivsten oder auch einfach am ehesten denk-/nutzbar genannt werden meist solche, die eher als Schimpfworte oder Beleidigungen gebräuchlich sind. Dies wirft die spannende Frage auf, ob wir ein neues Vokabular erfinden müssen, oder ob die existierenden Namen re-claimed werden können.

 

Von fundamentaler Bedeutung ist die Tatsache, dass ich mit der Sprachlosigkeit einem Teil meines Körpers gegenüber nicht nur in der Nutzung von Worten sprach- und damit machtlos bin, sondern auch in der Beziehung die ich zu diesem Teil von mir habe.

Wie kann ich einer Person offen sagen, wo ich berührt werden möchte oder was sich gut anfühlt, wenn ich kein Wort habe welches ich gerne sage? Bin ich wirklich in der Lage zu artikulieren was ich nicht möchte?

Wie kann ich mit anderen Personen über meine Körpererfahrungen und –empfindungen sprechen, wenn ich auf generalisierende Beschreibungen oder als unpassend empfundene Namen zurückgreifen muss anstatt direkt benennen zu können worüber ich spreche?

 

Ziel dieses Workshops ist einen Dialog und einen gemeinsamen Diskussionsprozess anzustoßen – ohne ein konkretes Endprodukt im Blick zu haben. Wir wollen kreative Wege erforschen, aus der Namenslosigkeit auszubrechen und neue Räume entstehen zu lassen!

 

Anmeldung über info (at) plattform-nobudget.de oder einfach vorbeikommen.